Jugendmedienschutz und Förderung der Medienkompetenz

Jugendmedienschutz und Richtlinien für Medieninhalte

Die Nutzung digitaler Medien bietet Chancen, birgt aber auch neue Risiken. Die Chancen überwiegen deutlich, doch besonders für Kinder und Jugendliche sind mit den digitalen Medien Risiken verbunden. Swisscom überlässt die Verantwortung beim Umgang mit diesen Risiken nicht alleine den Erziehenden. Sie unterstützt Eltern und Lehrpersonen mit vielfältigen Informationen, Hilfsmaterialien und Produkten.

Wenn Kinder und Jugendliche auf sozialen Webplattformen private oder gar intime Informationen für die Öffentlichkeit sichtbar machen, sind sie sich der Tragweite ihres Handelns meist nicht bewusst. Die Privatsphäre spielt in den Dokumentationen und Informationen zum Jugendmedienschutz deshalb eine prominente Rolle.

Swisscom unterstützt die High Principles on Child Protection. Sie hat in Zusammenarbeit mit der European Telecommunications Network Operators’ Association (ETNO) ihre Nutzungsbedingungen auf den Jugendplattformen neu gestaltet und so formuliert, dass Kinder und Jugendliche sie verstehen.

Swisscom hat ihre rechtlichen Verpflichtungen hinsichtlich des Jugendmedienschutzes im Jahr 2013 vorbehaltlos eingehalten. So ist es gemäss Schweizerischem Strafgesetzbuch Anbietern untersagt, Personen unter 16 Jahren Inhalte pornografischer Natur anzubieten. Swisscom legt die Vorschriften der Fernmeldedienstverordnung, welche die Sperrmöglichkeiten von Mehrwertdiensten beschreiben, sehr streng aus. So bietet Swisscom seit 2009 auf ihrem Informationsportal keinerlei erotische Inhalte mehr an.

Die Brancheninitiative für verbesserten Jugendmedienschutz und zur Förderung der Medienkompetenz, die vom Schweizerischen Verband der Telekommunikation (asut) initiiert worden ist, nennt seit 2008 neben den gesetzlichen Vorschriften eine Liste zusätzlicher Massnahmen des Jugendmedienschutzes. Zu diesen Massnahmen hat sich Swisscom verpflichtet. Hierzu gehören das Anbieten einer Filtersoftware für den Internetzugang, die aktive Informationspflicht gegenüber den Kunden, die Dialogbereitschaft mit engagierten Organisationen oder das Benennen eines Jugendmedienschutz-Beauftragten.

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Swisscom geht durch folgende Massnahmen über die gesetzlichen Anforderungen des Jugendmedienschutzes hinaus:

  • Freiwillige Erhöhung der Altersgrenze für den Zugang zu bestimmten Dienstleistungen (Mehrwertdienste) auf 18 Jahre
  • Keinerlei erotische Inhalte im Video-on-Demand-Angebot von Swisscom TV und auf dem Infoportal
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  • Zusätzliche Sendersperrung mittels PIN bei Swisscom TV
  • Gewährleistung des Jugendmedienschutzes bei der neuen TV-Zusatzfunktion «Replay»
  • Altersfreigabe-Empfehlung nach der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) bei allen Video-on-Demand-Angeboten
  • Sehr strenge Vorgaben an Drittanbieter von Mehrwertdiensten

Die Fernmeldedienstverordnung (FDV) schreibt für Anbieter von Fernmeldediensten vor, mindestens einmal jährlich auf die Existenz eines Sperrsets hinzuweisen. Dieses Sperrset verhindert den Zugang zu kostenpflichtigen Mehrwertdiensten für bestimmte Anschlüsse. Swisscom informiert ihre Kunden jährlich mittels Rechnungsbeilage über diese kostenlose Dienstleistung. Bei allen jugendlichen Abonnenten unter 18 Jahren wird dieses Sperrset automatisch aktiviert. Es lässt sich nur mit der Zustimmung der Erziehungsberechtigten deaktivieren.

Förderung der Medienkompetenz

Die ergriffenen technischen und prozessualen Massnahmen zum Jugendmedienschutz vermindern deutlich eine Vielzahl von Risiken, die sich bei der Mediennutzung durch Kinder und Jugendliche ergeben. Gleichzeitig erachtet Swisscom die Förderung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen als besten Weg, um die Risiken weiter zu verringern. Daher engagiert sich Swisscom seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Massnahmen dafür, dass Kinder und Jugendliche die digitalen Medien sinn- und massvoll nutzen:

  • Medienkurse im Rahmen des Schulungsprogramms Academy: Die Medienkurse finden jeweils an Elternabenden oder an Lehrerweiterbildungen statt. Ziel der Kurse ist es, die Teilnehmer für Risiken zu sensibilisieren und Empfehlungen zur Mediennutzung in Familie und Schule zu vermitteln. Insgesamt hat Swisscom im Jahr 2013 schweizweit über 700 Veranstaltungen zum Thema Medienkompetenz durchgeführt.
  • JAMES – Jugend, Aktivitäten, (Multi-)Media – Ergebnisse Schweiz: Die JAMES-Studie untersucht das Mediennutzungsverhalten Jugendlicher zwischen 12 und 19 Jahren. Nach einer ersten Auflage im Jahr 2010 hat Swisscom in Kooperation mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Zürich die JAMES-Studie im Jahr 2012 erneut durchgeführt. 2013 folgten vier Detailstudien, die die folgenden Fragen beantworteten: Welchen Effekt hat die Mediennutzung auf die Beziehung zwischen Eltern und Kindern? Besteht ein Zusammenhang zwischen der Mediennutzung und den Schulnoten? An Schulen bieten unterschiedliche Anbieter Medienkurse an: Wie effektiv sind diese Kurse? Wie gehen Jugendliche mit dem Schutz ihrer privaten Daten in sozialen Netzwerken um? (Publikation: März 2014)
  • Die aus JAMES gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen es Wissenschaft und Politik, auf Basis einer verlässlichen wissenschaftlichen Grundlage Schlüsse zu ziehen und Massnahmen einzuleiten. Die wiederkehrende Durchführung der JAMES-Studie ermöglicht es ab dem Jahr 2014, Trends und Veränderungen im Mediennutzungsverhalten Jugendlicher abzulesen. Swisscom füllt damit eine längjährige Forschungslücke, zumal vor dem Jahr 2010 keine durchgängige Erhebung der Mediennutzung Jugendlicher bestanden hat.
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Nationales Programm zur Förderung der Medienkompetenz

Der Bundesrat hat im Sommer 2010 ein Programm ins Leben gerufen, um die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) ist für die Umsetzung des Programms verantwortlich, das bis 2015 dauert. Swisscom ist Hauptpartnerin des Programms. Sie ist überzeugt, dass die Privatwirtschaft und die öffentliche Hand gemeinsam bedeutend mehr für die Förderung der Medienkompetenz bewirken können. Swisscom unterstützt das Programm kommunikativ und finanziell.

Medienkurse für Eltern, Lehrpersonen und Schüler

Seit 2012 hat Swisscom ihr Kursangebot zur Förderung der Medienkompetenz erweitert. Sie bietet seither zusätzlich zu den Informationsveranstaltungen für Eltern und Lehrpersonen einen modular aufgebauten Kurs für Schüler der Oberstufe (7.–9. Klasse) und ein flexibles Modul für die Schüler der Mittelstufe (4.–6. Klasse) an. Zur Auswahl stehen den Lehrpersonen unterschiedliche Kursmodule zum Mediennutzungsverhalten allgemein, zu rechtlichen Fragen im Internet, zu sozialen Netzwerken, zu sicherem Surfen und neu zum Thema Cybermobbing. Swisscom stellt für die teilnehmenden Klassen jeweils einen eigenen Kursleiter. Die Nachfrage war 2013 wiederum sehr gross. Dabei sind die Erfahrungen und Rückmeldungen zu den Veranstaltungen ausnehmend positiv ausgefallen. So beträgt die Weiterempfehlungsrate über 95%.

Die Wirksamkeit der Medienkurse ist im Rahmen einer Studie evaluiert worden. Die Resultatpräsentation erfolgte anlässlich der Fachtagung Medienkompetenz unter Führung des Bundesprogramms «Jugend und Medien» (siehe oben, Nationales Programm zur Förderung der Medienkompetenz). Gemäss der von der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) gestellten Studienleitung belegt die Studie die Wirksamkeit der Medienkurse von Swisscom. 2014 wird die Studie erweitert und soll sich auf die Untersuchung langfristiger Effekte konzentrieren.

Swisscom Academy

Die Swisscom Academy schult seit 2005 Nutzer im Gebrauch ihrer Mobilfunkgeräte und des Internets. In den Schulungszentren in Bern, Basel, Lausanne, Luzern, Genf und Zürich bietet Swisscom täglich Kurse an. Zudem fahren vier Schulungsbusse jedes Jahr in rund 70 Städte und Dörfer in der ganzen Schweiz. Im Jahr 2013 haben sich 14’500 Personen im Gebrauch moderner Kommunikationsmittel weitergebildet. Seit der Lancierung der Swisscom Academy haben sich knapp 254’000 Menschen in der Schweiz auf die Schulbank gesetzt. Die Kurse richten sich an die gesamte Bevölkerung der Schweiz und stehen Kunden wie Nichtkunden offen. Damit leistet Swisscom einen wichtigen Beitrag, die digitale Kluft zwischen den Generationen laufend zu verringern.

Förderung der Medienkompetenz

Swisscom fördert den selbstverantwortlichen Umgang mit neuen Medien. Interesse an den von Swisscom angebotenen Kursen. Seit 2008
48’500 Teilnehmende